HSG Bad Ems/Bannberscheid III – SV Urmitz II………23 : 22 (13:8)

Rumpfteam der Dritten rührt in Siershahn Beton an und wahrt den Heimnimbus  –  Nachdem die dritte Garde der HSG Bad Ems/Bannberscheid ohne personelle Alternativen letztes Wochenende beim 33:22 in Puderbach unter die Räder gekommen war, hoffte man, gegen die Reserve des SV Urmitz in der Handball-Landesliga wieder mit vollem Kader antreten zu können.

A-Jugend-Spieler Elias Wohkittel (hier mit Ball im Landesligaspiel in Bassenheim; am Kreis mit der Nr. 7 Christian Hehl) ist fast schon fester Bestandteil im Team der HSG III und zählte in der Partie gegen Urmitz II mit fünf Treffern zu den besten Torschützen.

Leider war genau das Gegenteil der Fall, denn zur ohnehin langen Kranken- und Verletztenliste gesellten sich im Laufe der Woche noch Linkshänder Timo Steigerwald, Abwehrrecke Daniel Gramig sowie Torgarant Kai Wallroth. Dankenswerterweise stellte sich Alexander Hering in den Dienst der Mannschaft und vollbrachte einen privaten Spagat, sodass man wenigstens einen Auswechselspieler aufbieten konnte. Anders sah es bei den Gästen vom Rhein aus, die mit Thomas Devant und Felix Becker gleich zwei Spieler in der Siershahner Overberghalle auflaufen ließen, von denen man auf HSG-Seite insgeheim hoffte, dass sie im Rheinlandligateam des SV mitwirken werden. Hinein ins Spiel, war der Matchplan der HSG-Dritten schnell zu erkennen: Eine massiv stehende 6:0-Abwehr sollte den Gast Körner kosten, wohingegen im Angriff über geduldig vorgetragene Angriffe das Tempo rausgenommen werden sollte, um so mit den eigenen Kräften sparsam umzugehen.

So kam es, dass die Abwehrreihen die Anfangsphase dominierten, in der sich kein Team über 1:1 (3.), 2:2 (5.) und 3:3 (13.) absetzen konnte. Auch nach 18 gespielten Minuten sah es beim 5:5 nach einer sehr torarmen ersten Hälfte aus, ehe die Gastgeber zwei Zeitstrafen gegen den SV Urmitz nutzen konnten, um sich erstmals auf drei Treffer (9:6, 24.) abzusetzen. In der Folge ließ die Abwehr der Gäste ein wenig schleifen. Erst konnte René Freisberg sehenswert von Rechtsaußen auf 10:6 (25.) stellen, ehe Alexander Hering über einen Gegenstoß, erneut Freisberg und Tom Bader vom Siebenmeterstrich das Ergebnis sogar auf sechs Treffer Differenz schrauben konnten (13:7, 30.). Der SV-Akteur Markus Kuhn verkürzte mit dem Pausensignal nochmals auf 13:8.

Rene Freisberg (hier beim Torwurf im Landesligaspiel gegen Bassenheim II) erzielte gegen die Reserve des SV Urmitz vier Treffer für die HSG III. Im Hintergrund beobachtet sein Teamkollege Dario Lehmler (Nr. 19) gespannt die Situation.

Die zweite Halbzeit sollte für die Dritte schließlich ein Drahtseilakt werden. Es galt die Balance zu halten zwischen Kräftesparen und Gegenhalten gegen eine nochmals alles in die Waagschale werfende Urmitzer Reserve. Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten die Hausherren, die den Vorsprung beim Stand von 15:8 (33.) und 16:9 (35.) auf sieben Tore ausbauten. In der Folge stemmte sich der Gast jedoch gegen die drohende Niederlage. Angetrieben von sich in dieser Phase einschleichenden technischen Fehlern auf HSG-Seite kämpften sie sich Tor um Tor heran, und waren plötzlich nach einem 6:1-Lauf beim 17:15 (41.) wieder in Schlagdistanz. Die Kombinierten von Lahn und Westerwald ließen sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen und fanden schnell wieder zu ihrem Spiel. Begünstigt durch die dritte Zeitstrafe gegen den Urmitzer Thomas Devant erhöhte man wieder auf 19:15 (46.). Auch nach dem zwischenzeitlichen 19:17 (47.) zeigte sich die Dritte unbeeindruckt. Allen voran der an diesem Tag gnadenlos effektive A-Jugendliche Elias Wohkittel zeigte sich treffsicher, sodass mit dem 21:17 (50.) wieder ein kleines Polster für die Schlussphase herausgeworfen wurde. Dessen bedarf es auch dringend, denn nachdem sich Tom Bader an der Hand verletzte, ging es für die Kombinierten nur noch darum, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Über 21:18 (50.) und 22:20 (59.) gelang das den abgezockten Hausherren auch, sodass mit dem 23:22 der sechste Sieg im sechsten Heimspiel gefeiert werden konnte.

„Die Vorzeichen vor der Partie standen nicht gut. Dennoch nahmen wir uns vor, alle Kräfte für den Sieg zu bündeln, was man besonders an der Abwehrarbeit merken konnte. Wir stellten den wurfgewaltigen SVU-Rückraum vor eine regelrechte Wand, mit einem bärenstark aufgelegten Marco Krätz im ersten, bzw. Matthias Berges im zweiten Durchgang, dahinter. Nur acht Gegentreffer zur Pause sprechen hier eine deutliche Sprache”, freute sich Coach Gerson Eckhardt über den couragierten Auftritt der HSG-Dritten. „Wir mussten heute mit unseren Kräften haushalten, deshalb war uns klar, dass es Phasen geben wird, in denen die Gäste unseren Vorsprung wieder zum Schmelzen bringen werden. Zum Glück waren heute alle unsere sieben Feldspieler, sowie die Torhüter in starker Form, sodass wir das Spiel dennoch nie aus der Hand gaben, und ab der 18. Minute stets in Führung waren. Das war heute eine geschlossene Mannschaftsleistung, ein Sonderlob geht dennoch an unsere Rechtsaußen René Freisberg und Elias Wohkittel, die als Rechtshänder aus 11 Versuchen 9 Treffer erzielten”, ergänzte HSG-Akteur Dario Lehmler. „In der zweiten Halbzeit haben wir obendrein von einigen Undiszipliniertheiten der Gäste profitiert, die sich durch Kommentare in Richtung des Schiedsrichters oft in Unterzahl brachten. Da waren wir entweder reifer, oder uns fehlte einfach die Luft zum Meckern.” (dl/rh)

HSG Bad Ems/Bannberscheid III: Marco Krätz, Matthias Berges – Elias Wohkittel (5), Dario Lehmler (4/1), Alexander Hering (4), Michael Hehl, Christian Hehl (1), Tom Bader (5/2), Rene Freisberg (4), Trainer Gerson Eckhardt  und Betreuer Jannik Scheid. – Zeitnehmer/Sekretär: Herbert Mäncher/Christian Schmidt – Zeitstrafen: 3 : 9 – Siebenmeter: 5/3 : 2/1.