HSG Westerwald – HSG Bad Ems/Bannberscheid III…..…23 : 24 (12:12)

HSG-Dritte feiert Derbysieg in Westerburg – Überragender Matthias Berges hält den Sieg fest  –  “Das war heute nichts für schwache Nerven”, lautete das Fazit eines erleichterten Gerson Eckhardt, Coach der HSG Bad Ems/Bannberscheid III, nach dem belebten Derby in der Handball-Landesliga, während die heimischen Kombinierten auch Minuten nach dem Schlusssignal noch um den Zeitnehmertisch standen, um ihrem Unmut über die Leistung des Schiedsrichters freien Lauf zu lassen.

Dario Lehmler (Nr. 7, mit Ball) erzielte beim Sieg der HSG III in Westerburg 9 Treffer für sein Team. Foto: HSG Bad Ems/Bannberscheid.

Doch der Reihe nach: In der Sporthalle in Westerburg stand das Westerwald-Derby zwischen der HSG Westerwald und der dritten Mannschaft der HSG Bad Ems/Bannberscheid an. Spannung garantierten dabei nicht nur die räumliche Nähe der Kontrahenten, sondern darüber hinaus auch die Tabellensituation, denn es war das Duell zweier Tabellennachbarn. Dementsprechend schenkten sich beide Teams von Beginn an nichts. Über die Zwischenstände 2:2 (6.) und 4:4 (10.) entwickelte sich ein gutes Spiel, das von beiden Seiten hart geführt wurde. Mit einem ersten Zwischenspurt zogen die Gastgeber nun erstmals mit drei Toren davon (7:4, 13.), ehe die Gäste zum 8:8 (20.) ausgleichen und in den folgenden Minuten selbst einen 3-Tore-Vorsprung (9:12, 27.) herauswerfen konnten. Durch einige leichtfertige Ballverluste ermöglichte man der HSG Westerwald jedoch noch drei Treffer, so dass Alexander Vidojevic mit dem Halbzeitpfiff auf 12:12 stellen konnte.

Die zweite Halbzeit startete, wie die erste aufhörte: Die Kombinierten von Lahn und Unterwesterwald legten ein bis zwei Treffer vor (12:14, 34.; 14:16, 39.), die Gastgeber glichen aus (14:14, 36.; 16:16, 40.), ohne dabei selbst in Front zu gehen. Die letzten zwanzig Minuten dieses Derbys sollten dann sehr zerfahren werden. Einige Zeitstrafen gegen die Westerwälder Kombinierten, die zwischenzeitlich nur mit drei Mann auf dem Feld standen, sorgten für reichlich Unruhe in der Halle, Handball wurde nur noch punktuell gespielt. Zwischen der 40. und 50. Minute ließen sich auch die Gäste von der aufkommenden Unruhe anstecken und agierten im Angriff weniger zielstrebig, so dass die eigenen Überzahlsituationen nicht gut genutzt wurden. Auch wenn man stets in Führung gehen konnte, schaffte man es nie, die heimische HSG wirklich abzuschütteln. So kämpften sich die Gastgeber auch nach dem zwischenzeitlichen 16:20 (45.) wieder auf 20:21 (49.) heran. Dass es dennoch zu keinem Ausgleich kam, lag in erster Linie am starken Schlussmann der HSG III, Matthias Berges, der in dieser hitzigen Phase die Ruhe bewahrte und neben zahlreichen klaren Wurfgelegenheiten auch einen Gegenstoß Alexander Vidojevics entschärfte.

Auf dem Feld tat die Hereinnahme des erfahrenen Daniel Gramig dem HSG III-Spiel gut, der die Abwehr stabilisierte und vorne mit einem Tor und einem sehenswerten Kreisanspiel seinen Dienst tat. Eben dieses Anspiel verwertete Christian Hehl eiskalt zum 20:22 (50.), und läutete damit die finalen zehn Minuten ein. In diesen sollte dann endgültig nur noch wenig Handball gespielt werden. Immer wieder musste der Unparteiische das Spiel unterbrechen und zahlreiche Sanktionen gegen die Heimmannschaft aussprechen. Dennoch kam es in Minute 58 zum ersten Ausgleich seit dem 16:16 (40.), Matthias Baumann traf zum 23:23 und ließ seine Mannen so nochmals auf einen Punktgewinn hoffen. Doch die Hoffnung währte nicht lange, nur 30 Sekunden später gelang Timo Steigerwald der Treffer zum 23:24 Endstand (59.), die letzten zwei Minuten spielten die Gäste dann souverän herunter.

Trainer Gerson Eckhardt nach der Partie: „Ein sehr spannendes und turbulentes Spiel, in dem sich gegen Ende die Ereignisse überschlugen. Wir sind heilfroh über die zwei Punkte, die unter dem Strich sicher nicht unverdient sind, dennoch ist das Ergebnis aus Sicht der Gastgeber unglücklich. Trotz aller Unruhe haben wir uns die meiste Zeit auf unsere Stärken konzentriert und uns auch vom 23:23-Ausgleich nach fast zwanzigminütiger Führung nicht aus der Ruhe bringen lassen.” „Wir sind in der ein oder anderen Situation mit Sicherheit zu günstig weggekommen, dennoch darf man sich in einem so engen Spiel nicht derart oft durch Meckerei selbst dezimieren. Da waren wir am Ende einfach auch disziplinierter”, kommentierte Dario Lehmler die teils wüsten Beschimpfungen einiger Heim-HSG’ler in Richtung des Schiedsrichters.

Den Abschluss machte HSG-Spielertrainer Jannik Scheid, der die letzten Wochen hochzufrieden resümierte: „Wir haben einen kleinen Lauf gestartet und die letzten vier Partien gewinnen können. Ausschlaggebend dafür ist neben der Ausgeglichenheit im Kader sicher auch der gute Mannschaftszusammenhalt, der uns in umkämpften Spielen wie dem heutigen stark macht. Nach einer längeren Pause beschließen wir das Kalenderjahr 2017 am 16.12. gegen die HSG Römerwall II. In heimischer Halle wollen wir dort zwei Punkte nachlegen, um möglichst hochplatziert zu überwintern.” (dl/rh)

HSG Bad Ems/Bannberscheid III: Matthias Berges – Timo Steigerwald (1), Elias Wohkittel, Dario Lehmler (9/3), Michael Hehl (3), Alexander Hering, Jannik Scheid (5), Alexander Lohmann (3), Christian Hehl (1), Rene Freisberg, Daniel Gramig (1) und Kai Wallroth (1/1). Zeitstrafen: 9:1 – Siebenmeter: 0/0 : 4/4 – Schiedsrichter: Dieter Born (VfL Hamm).