Ältester Nachwuchs der HSG beendet die Saison auf dem siebten Platz

Weichen für die Zukunft wurden gemeinsam mit dem HV Vallendar gestellt

Als die männliche A-Jugend der HSG am 23.09.18 mit dem Spiel bei Mattheis Trier in das Abenteuer Rheinlandliga startete, wurde auch dem Letzten im Lager der Kurstädter und Westerwälder die Schwere der Aufgaben, die die Jungs in der höchsten Spielklasse des Handballverbands Rheinland erwarteten, bewusst.

Nervös war der Beginn in diesem ersten Spiel, in dem die robusten und abgezockten Moselaner die Jungs des Trainerteams Marcel Driesch (auf dem Foto hinten rechts) und Dario Lehmler (hinten links) mit einem 27:23 auf die Heimreise schickten. Auch in den folgenden Spielen zeigte sich zunächst ein ähnliches Bild: kämpferisch stark trat man auf, doch am Ende fehlten Erfahrung und Physis, um die ersten Punkte auf der Habenseite verbuchen zu können. „Wir wussten von vorneherein, dass es ein langer Weg wird, der viel Geduld von uns allen, Spielern, Trainern und Eltern fordern wird. Doch die Jungs haben auch nach dem ergebnistechnisch schwachen Start mit 0:8 Punkten konzentriert weitergearbeitet. Unser Ziel war und ist es, den Spielern bestmögliche Entwicklungschancen zu ermöglichen, sodass sie schrittweise handballerisch und menschlich voran kommen können“, so JSG-Coach Dario Lehmler. So konnte der erste Erfolg im fünften Saisonspiel gegen die Turnerschaft aus Bendorf gefeiert werden, der nächste folgte gegen die Vertretung aus Welling und Bassenheim, die leider im späteren Saisonverlauf zurückziehen mussten, sodass die Punkte aus diesem Spiel nicht in der Endabrechnung auftauchten. „In einigen Spielen“, so JSG-Trainer Marcel Driesch weiter, „wurden wir unter Wert geschlagen. Bis auf die Begegnungen gegen die Topteams aus Kastellaun und Weibern, die am Ende recht deutlich endeten, setzte es 2018 keine echte Packung, fast immer konnten wir mindestens bis zur Halbzeit, meist bis lange in die zweite Halbzeit mithalten. Leider zeigte sich dann das, was sich bereits am ersten Spieltag in Trier andeuete: fehlende Physis und fehlende Erfahrung.“

Und dennoch war eine deutliche Entwicklung der Mannschaft zu erkennen, in der auch angesichts der fehlenden Erfolgserlebnisse eine positive Stimmung herrschte. Die Jungs sahen sich teils einer recht hohen Belastung ausgesetzt, kamen neben Einsätzen für die A-Jugend auch auf einige Spiele in den Seniorenmannschaften der HSG. Da tat die Weihnachtspause sichtlich gut, topfit und frisch kam man ins Jahr 2019, und belohnte sich direkt mit der besten Leistung der Saison: Im Heimspiel gegen die DJK St. Matthias Trier fuhr man gegen einen im ersten Saisonspiel noch überlegenen Gegner einen ungefährdeten 24:20-Sieg ein und lieferte so den endgültigen Nachweis für die Rheinlandligatauglichkeit. „Das Spiel gegen Trier war sicherlich ein Höhepunkt. Es war das beste Spiel der Mannschaft, seit Marcel und ich die Jungs trainieren“, freute sich Dario Lehmler. Es sollte jedoch der letzte Sieg auf dem Spielfeld bleiben. Zwar konnte man noch vier Punkte verbuchen, allerdings kampflos, das sowohl GW Mendig, als auch Weibern ihre Spiele gegen die JSG kurzfristig absagen mussten. Das letzte Saisondrittel verlief also etwas zerpflückt, die Trainingsbeteiligung ließ nach, manche Spieler schieden verletzt aus, manche waren mit den Köpfen woanders. „Das war etwas schade. Es gab keinen richtigen Rhythmus mehr, zwar gab jeder alles, wenn er auf dem Platz stand, so konnten wir gute Ergebnisse gegen den späteren Rheinlandmeister aus Trier erzielen, doch das Saisonende, das muss man so ehrlich sagen, hatten sich viele anders vorgestellt. Die Häufigkeit der Spielabsagen hat in den letzten Jahren bedenklich zugenommen“, bekam man auch auf Seiten der HSG den Zeitgeist zu spüren.

Erfreulich war jedoch, dass sich die positive Entwicklung einiger Spieler dennoch deutlich abzeichnete. So sind einige der Jungs bereits fester Bestandteil der Seniorenteams, andere steigerten ihre Leistungen im Dress der A-Jugend von Woche zu Woche. „Natürlich freut es uns sehr, dass einige der Jungs ein großes Engagement zeigen, auch bei den Senioren mitzuspielen. Hier muss die Kommunikation stimmen, zwischen den Trainern der Mannschaften und natürlich den Trainern und Spielern. In diesem Bereich muss sich die noch junge HSG, die gerade ihren ersten gemeinsamen A-Jugendjahrgang in den Herrenbereich integriert, noch besser finden.“

Richten wir damit den Blick auf die kommende Spielzeit. Aus eigener Kraft, das war den Verantwortlichen schnell klar, wird man keine A-Jugend mehr stellen können. Zu schwer wiegt der altersbedingte Abschied von sechs Spielern. Am Ende einer ganzen Reihe von Gesprächen mit unterschiedlichen Vereinsvertretern konnte man sich mit dem HV Vallendar einig werden. Gegen den HVV hatte man in den vergangenen zwei Jahren mit Abstand die meisten Spiele bestritten, die Stimmung war hier immer gut. So konnten sich die Verantwortlichen darauf verständigen, im nächsten Jahr unter dem Wappen des HVV gemeinsam aufzulaufen. Die Jungs der HSG erhalten ein Gastspielrecht, sodass das Seniorenspielrecht weiter in den jeweiligen Stammvereinen wahrgenommen werden kann. Die meisten der Spieler haben ihre Zusage für dieses neue temporäre Projekt gegeben, andere haben sich noch etwas Bedenkzeit erbeten. Trainiert wird die Mannschaft von Sven Eikmeier und Dario Lehmler, Marcel Driesch wird aus privaten Gründen den zeitlichen Aufwand nicht mehr stemmen können. In den kommenden Wochen ist ein erstes gemeinsames Training geplant, auch die Kaderplanungen sollen bis dahin weitesgehend abgeschlossen sein. Trainer und Spieler freuen sich auf dieses letzte gemeinsame Jahr, für einige das letzte Jugendjahr im Handball.

Nun bleibt also nur noch, ein letztes mal Danke zu sagen: Danke an die Eltern der Spieler, die keine Mühen gescheut haben, ihren Kindern den Zugang zum Sport zu ermöglichen. Danke den Vereinsverantwortlichen, Zeitnehmern und Sekretären, die in den letzten Jahren in unterschiedlichster Funktion auftraten und ihren Beitrag zur positiven Entwicklung der Spieler leisteten. Danke auch den Trainern, die einen großen Teil ihrer Freizeit opferten, um mit den Jungs zu arbeiten und danke natürlich auch an euch, die Spieler, ohne die es diese Zeit nie gegeben hätte. Eine letzte Möglichkeit zusammenzukommen bietet sich bei der offiziellen Saisonabschlussfeier der HSG Bad Ems/Bannberscheid im Anschluss an das letzte Heimspiel der Ersten in Bad Ems. (dl/rh)