HSG Bad Ems/Bannberscheid III – HSG Westerwald………31 : 27 (16:16)

Dritte gewinnt das Derby – Überragende Mannschaftsleistung bringt erneuten Sieg auf dem Overberg  –  Die dritte Mannschaft der HSG Bad Ems/Bannberscheid bleibt weiter das Maß aller Dinge, was den Handball im Westerwald angeht.

Durch den Sieg gegen die HSG Westerwald konnte nicht nur ein kaum zu überschätzender Prestigeerfolg verbucht werden, man festigte auch den dritten Tabellenplatz in der Handball-Landesliga, ehe es nach Ostern dann zu den Topspielen gegen Sinzig (Platz 2) und Untermosel (Platz 1) kommt. Dabei sahen die gut 100 Zuschauer, die es am Sonntagnachmittag auf den Siershahner Overberg zog, ein packendes und gutklassiges Spiel. Auf Seiten der HSG Bad Ems/Bannberscheid III war man besonders gewarnt, schließlich fügten die Gäste erst vorherige Woche dem Spitzenreiter SV Untermosel eine herbe Niederlage zu, während die heimischen Kombinierten zeitgleich beim Tabellenletzten in Güls nur mühsam zu einem 29:25-Auswärtssieg kamen.

Hinein in die Partie entwickelte sich von Beginn an ein ausgeglichenes Spiel. Über die Zwischenstände 2:1 (3.), 3:2 (5.) und 4:3 (7.) konnte die Dritte zwar immer einen Treffer vorlegen, die Gäste kamen jedoch postwendend zum Ausgleich. Erst mit dem 8:6 (13.) durch Michael Hehl gelang die erste Zwei-Tore-Führung, die über Dario Lehmler und den wie immer zielsicheren Kai Wallroth mit zwei weiteren Treffern auf 10:6 (16.) ausgebaut werden konnte. Gästetrainer Michael Menke nahm die erste Auszeit. Mitverantwortlich für diesen Zwischenspurt war Matthias Berges im Tor der Gastgeber; er entschärfte einige Würfe der Gäste und glänzte auch bei seiner Paradedisziplin, dem Abwehren von Siebenmetern, als er in der Anfangsphase Alexander Vidojevic und Tim Cziesla vom Strich den Schneid abkaufte. Die Auszeit der HSG Westerwald zeigte zunächst keine Wirkung, beim 11:7 (17.) und 12:8 (19.) hatte die 4-Tore-Führung der heimischen Kombinierten noch Bestand. Dann kam die stärkste Phase der Gäste, die sich über 13:10 (21.) mit einem 5-Tore-Lauf zu einer 13:15-Führung (26.) warfen. Nun nahm HSG-Coach Gerson Eckhardt seine erste Auszeit. In den letzten Minuten fanden die Kombinierten aus der Kurstadt und dem Westerwalddorf schließlich wieder zu ihrem Spiel und konnten bis zum Pausensignal zum 16:16-Halbzeitstand ausgleichen.

So ging es im zweiten Durchgang wieder bei Null los. Die in Hälfte eins phasenweise zu löchrige HSG-Abwehr stabilisierte sich nun durch die Hereinnahme von Tom Große-Heilmann enorm, und auch die Gästeabwehr wurde griffiger. So gelangen beiden Mannschaften in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit nur wenige Treffer, beim 19:19 (40.) war die Begegnung noch immer völlig offen, ebenso wie beim 22:22 (46.). Nun begann die entscheidende letzte Viertelstunde in diesem robusten, aber sehr fairen Derby. Kai Wallroths Führung per Siebenmeter (24:23, 49.) konnte Alex Vidojevic ebenfalls per Siebenmeter ausgleichen (24:24, 49.). Auch Christian Hehls Treffer zum 25:24 (49.) wurde prompt vom Ex-Bannberscheider Benjamin Petri mit dem Ausgleich (25:25, 49.) beantwortet.

Zu einer Schlüsselszene kam es beim Stand von 27:26 in der 55. Minute. Nachdem der tadellos leitende Unparteiische Daniel Freese auf Siebenmeter entschieden hatte, hieß das Duell erneut Vidojevic gegen Matthias Berges. Seinen anfänglichen Fehlwurf gegen den HSG-Keeper im Hinterkopf, zeigte der Führende der Torschützenliste Nerven und vergab. Im Gegenzug bot sich den Gastgebern nun die Chance, erstmals im zweiten Durchgang mit zwei Toren in Front zu gehen. Dies gelang dank eines sehenswerten Treffers von Youngster Andreas Berges zum 28:26 (56.). Nun warfen die Gäste nochmals alles in die Waagschale, doch der immer stärker werdende Routinier Marco Krätz im HSG-Tor brachte die aus allen Rohren feuernden Westerwälder reihenweise zur Verzweiflung. So zog die Dritte auf und davon, nach zwei weiteren Treffern vom in Durchgang zwei stark aufspielenden Tom Bader zum 30:26 (59.) und 31:26 (59.) war das Spiel schließlich zu Gunsten der heimischen Kombinierten entschieden. So stand am Ende ein hart erkämpfter, verdienter 31:27-Derbysieg auf der Anzeigetafel der Overberghalle, es war der siebte Sieg im siebten Heimspiel.

Dementsprechend hocherfreut zeigte sich Gerson Eckhardt nach der Partie: „Das war heute eine unserer besten Saisonleistungen. Wir wussten, dass uns ein hochmotivierter, stark aufgestellter Gegner erwartet. Doch über eine geschlossene Mannschaftsleistung und mit unserer Heimstärke im Rücken konnten wir zu jeder Zeit dagegen halten und am Ende dank eines überragenden Schlussspurtes das Spiel für uns entscheiden. Ein Sonderlob hat sich im Grunde die ganze Mannschaft verdient.” „Das war ein umkämpftes Spiel auf sehr gutem Niveau. Während auf Gästeseite die Belastung während der gesamten Partie auf den Hauptakteuren Tim Cziesla und Alexander Vidojevic lag, konnten wir die Last besser verteilen. So war uns dieser entscheidende Schlussspurt möglich”, resümierte HSG-Akteur Dario Lehmler das faire Derby. „Jeder hat sich mit seinen Stärken eingebracht. So entschieden Marco Krätz und Matthias Berges das Torhüterduell mehr als deutlich für sich, Kai Wallroth glänzte mit einer wiedermal hundertprozentigen Trefferquote, Tom Bader erzielte wichtige Treffer in der Schlussphase. Tom Große-Heilmann bot eine wichtige, starke Abwehrleistung, während Michael Hehl konsequent dahin ging, wo es weh tut. Sein Bruder Christian zeigte eine glänzende Partie am Kreis.” (dl/rh)
HSG Bad Ems/Bannberscheid III: Marco Krätz, Matthias Berges – Timo Steigerwald (1), Alexander Vogel, Dario Lehmler (3), Andreas Berges (3), Michael Hehl (3), Jannik Scheid (1), Tom Große-Heilmann, Christian Hehl (3), Tom Bader (7) Kai Wallroth (10/5) und Coach Gerson Eckhardt. – Zeitnehmer/Sekretär: Gerold Metternich/Klaus Ohnhäuser – Siebenmeter: 5/5 : 8/4 – Zeitstrafen: 2:4. – Nächste Aufgabe für die HSG III: am Sonntag, 8. April, 17.00 Uhr, in Siershahn gegen die HSG Sinzig/Remagen/Ahrweiler.