HSG Bad Ems/Bannberscheid III – TV Bassenheim II………24 : 23 (12:12)

Revanche geglückt – Marco Krätz wird beim knappen Erfolg zum Matchwinner  –  Am frühen Samstagnachmittag empfing die HSG Bad Ems/Bannberscheid III in der Handball-Landesliga die Rheinlandligareserve des TV Bassenheim in der Bad Emser Silberauhalle.

Nachdem man das vergangene Jahr mit einer beachtlichen Serie von fünf Siegen in Folge beendet hatte, galt es für die Gastgeber, an diese zuletzt starken Vorstellungen anzuknüpfen und sich für die unnötige Niederlage im ersten Spiel der Saison in der Karmelenberghalle zu revanchieren. Die personelle Lage gestaltete sich auf Seiten der HSG jedoch etwas angespannt, denn neben den beruflich verhinderten Daniel Gramig und René Freisberg fielen auch Tom Bader und Timo Steigerwald aus persönlichen Gründen aus. Dafür erklärten sich Daniel Braun und Max Wolf kurzfristig bereit, das Team zu unterstützen.

Der Start in die Partie, in der sich die Bassenheimer von Beginn an als der erwartet unangenehme Gegner präsentierten, verlief äußerst zäh. Auf beiden Seiten häuften sich anfangs technische Fehler und unsaubere Torabschlüsse, sodass den Zuschauern in den ersten 20 Minuten handballerische Magerkost geboten wurde. Dementsprechend gelang es über die Zwischenstände 1:1 (3.), 3:3 (12.) und 8:8 (21.) keiner der beiden Mannschaften, dieser bis dato recht unansehnlichen Partie ihren Stempel aufzudrücken. Bis zur Pause nahm die Begegnung schließlich etwas Fahrt auf, jedoch weiterhin ohne klare Vorteile für eines der beteiligten Teams, folgerichtig ging es mit einem 12:12 in die Kabinen.

Der zweite Durchgang begann nun deutlich schwungvoller als der erste. Nach erneut ausgeglichenem Beginn agierte die HSG-Abwehr nun zusehends griffiger, der zur Pause zwischen die Pfosten gerückte Marco Krätz wurde von Minute zu Minute stärker und leitete ein ums andere Mal schnelle Gegenstöße auf den pfeilschnellen Daniel Braun ein, sodass die Hausherren nach und nach den Ton in dieser Partie angaben. So konnte man nach einem 3:0-Lauf von 17:17 (41.) auf 20:17 (45.) stellen und erstmals für einen drei Tore Vorsprung sorgen, der bis zum 23:19 (53.) auf vier Tore ausgebaut werden konnte.

Danach kam jedoch ein Bruch ins Spiel der Kombinierten. Unvorbereitete Torabschlüsse und nachlässiges Deckungsverhalten luden die wacker kämpfenden Bassenheimer dazu ein, den Abstand nochmals zu verkürzen (23:21, 54.; 23:22, 56.). Dass die Hausherren die Partie in dieser aus ihrer Sicht schwächsten Phase nicht komplett aus der Hand gaben, hatten sie einzig und allein ihrem Schlussmann zu verdanken. Der oberligaerfahrene Routinier brachte die allzu oft frei vor ihm auftauchenden Schützen der Gäste reihenweise zur Verzweiflung, Neben sechs Hochkarätern allein in den letzten 12 Minuten des Spiels entschärfte Krätz auch zwei Siebenmeterwürfe in dieser Phase. Gegen den 23:23-Ausgleich des nach einer Hinausstellung in Überzahl agierenden TVB eine Minute vor dem Schlusssignal war jedoch auch er machtlos, sodass sich der Ausgang dieser an Spannung nun kaum zu überbietenden Partie im letzten Angriff der Gastgeber entscheiden sollte.

30 Sekunden waren noch zu spielen, als die HSG ihre letzte Auszeit nahm, um diesen entscheidenden Angriff vorzubereiten. Nachdem zwanzig Sekunden von der Uhr gespielt waren und das passive Spiel drohte, setzte die HSG ihre angesagte Kombination an, an deren Ende sich Dario Lehmler durchsetzen und den umjubelten 24:23-Siegtreffer erzielen konnte. So blieben die Punkte nach dieser nervenaufreibenden Begegnung in der Silberauhalle, die Revanche für die Hinspielniederlage war geglückt.

„Im ersten Durchgang haben wir erschreckend schwach agiert. Zum Glück kam auch der Gegner nur allmählich aus der Winterpause“, resümierte HSG-Spielertrainer Jannik Scheid nach dem fairen Spiel. Dario Lehmler ergänzte: „Nach der Pause haben wir uns deutlich gesteigert und zwischen der 35. und 53. Minute unsere beste Phase gehabt, die wir mit einem Vier-Tore-Vorsprung (23:19) beenden. Danach verlieren wir im Angriff völlig den Faden, schließlich zu hektisch ab oder lassen beste Chancen liegen und machen das Spiel nochmals unnötig spannend. Ohne Marcos Paraden hätten wir auf Grund dieser Schlussphase am Ende wahrscheinlich mit leeren Händen dagestanden. Zum Glück ermöglichte er uns die Chance, das Spiel im letzten Angriff doch zu unseren Gunsten zu entscheiden, sodass wir mit einem blauen Auge davonkamen.“ Die nächste Aufgabe wartet auf die Dritte in Wissen, wenn SSV zum Westerwaldderby bittet. „Dort gilt es, die starke Leistung aus dem Hinspiel (31:21) zu bestätigen. Mit einem Erfolg an der Sieg könnten wir uns in der Spitzengruppe der Tabelle festsetzen“, blickt Scheid auf die kommende Hürde. (dl/rh)

HSG Bad Ems/Bannberscheid III: Marco Krätz, Matthias Berges – Max Wolf (4), Dario Lehmler (9/1), Michael Hehl (1), Alexander Hering (1), Jannik Scheid, Daniel Braun (3), Christian Hehl, Alexander Lohmann (2) und Kai Wallroth (4/3). – Zeitstrafen: 2:6 – Siebenmeter: 7/4 : 5/1 – Zeitnehmer/Sekretär: Klaus Ohnhäuser/Lara Fee Schneider.