HSG Bad Ems/Bannberscheid – HSC Schweich………..25 : 27 (11:12)

Hansi Schmidt vermisst nötige taktische Disziplin / HSG Bad Ems/Bannberscheid vergeigt Führung gegen HSC Schweich und unterliegt  / BAD Ems. Hansi Schmidt war sauer. Verständlich. Acht Minuten vor der Schlusssirene hatte seine HSG Bad Ems/Bannberscheid noch mit drei Treffern geführt, die Rheinlandliga-Partie gegen die HSC Schweich aber am Ende mit zwei Toren Unterschied verloren. Das 25:27 (11:12) gegen schlagbare Gäste war unnötig – daran hatte der Trainer lange zu knabbern.

Eine der vielen spektakulären Paraden von HSG-Keeper Thorsten Schaust gegen einen freistehenden Schweicher. Es half letztlich nichts, die Kombinierten unterlagen den Moselanern mit 25:27. WZ-Foto: Tom Neumann.
Eine der vielen spektakulären Paraden von HSG-Keeper Thorsten Schaust gegen einen freistehenden Schweicher. Es half letztlich nichts, die Kombinierten unterlagen den Moselanern mit 25:27. WZ-Foto: Tom Neumann.

Schon in der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber in der Sporthalle auf der Bad Emser Silberau die Zuschauer lange auf eine harte Probe gestellt. Aus einer 3:1-Führung wurde zwischenzeitlich ein 6:6 – und eine Phase, in der die HSG fast zehn Minuten lang keinen eigenen Treffer zustande brachte. „Von der ersten Halbzeit bin ich sehr enttäuscht“, sagte Schmidt. „Da hat die Ordnung nicht gestimmt. Wir haben zu früh und zu hastig abgeschlossen. Das Team hat die Vorgaben nicht umgesetzt. In dieser Phase hat uns Thorsten Schaust im Spiel gehalten.“

Und in der Tat rettete der HSG-Keeper immer wieder in höchster Not, beim Stand von 6:8 scheiterte Schweich gleich mehrfach an Schaust. Das brachte seinen Vorderleuten die Zeit, zumindest ansatzweise wieder ins Spiel zu finden. Über die Zwischenstände 8:8 und 11:11 stand am Ende der ersten 30 Spielminuten ein 11:12-Rückstand. Noch war alles möglich, auch wenn es schon da ein Spiel auf schwachem Niveau war. „Die Abschlussquote war teilweise unterirdisch auf beiden Seiten“, fand Schweichs Trainer Andreas Rosch, „ein Festival der vergebenen Chancen. Wenngleich man sagen muss, dass Thorsten Schaust richtig stark gehalten hat.“

Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie weiter zerfahren. Bis zum Stand von 19:19 hatte man eigentlich nie das Gefühl, dass sich ein Team würde absetzen können. Auch nicht in Überzahl, etwa, als Schweichs Johannes Rosch nach einem Foul an Frank Schaust die Rote Karte sah (40.). Knapp zehn Minuten vor dem Ende schien die Partie dann jedoch zugunsten der Gastgeber zu kippen. Plötzlich taten sich Lücken auf in der Schweicher Abwehr, die Kombinierten konnten sich auf 23:20 und 24:21 absetzen. „Ich habe dann die Devise ausgegeben, kein Tempo mehr, nur noch geringes Risiko zu spielen.“ Doch Hansi Schmidts Worte wurden von seinem Team nicht erhört. Schweich kam wieder ran, verkürzte auf 23:24. Anstatt mit einem ruhigen Angriff den Vorsprung wieder auszubauen, versuchte es die HSG mit einem langen Zuspiel. Der Ball landete beim Gegner, Schweich glich im Gegenzug aus.

Beim Stand von 25:25 gut 90 Sekunden vor dem Ende nahm Schmidt eine Auszeit. „Spielt das jetzt in Ruhe aus“, lautete die Ansage. Doch erneut wurde der Ball verloren, HSC-Spieler Matthias Herz nutzte den Ballverlust zum 26:25 und machte mit seinem Treffer zum 27:25 alles klar. „Die erfahrenen Spieler haben keine taktische Disziplin gehalten“, ärgerte sich Schmidt über die unnötige Niederlage. „Schwache Einzelaktionen haben dazu geführt, dass der Gegner zurückschlagen konnte. Uns hat die Cleverness gefehlt.“ Sein Gegenüber Andreas Rosch freute sich über den späten Sieg: „Wir haben die Ruhe bewahrt und am Ende gegen eine starke Bad Emser Mannschaft glücklich gewonnen.“ (WZ v. 09.11.15; Tom Neumann)

HSG Bad Ems/Bannberscheid: Thorsten Schaust, Matthias Berges – Max Baldus (3/1), Johannes Berges, Frank Schaust (2), Felix Manns (10/6), Paul Junker (2), Fabian Hering (1), Michael Schmitz (4), Mathias Baldus (3), Adrian Szary, Tim Cziesla, Martin Baldus und Christian Klapthor. – Zuschauer: 120. Zeitstrafen: 2:2. Siebenmeter: 9/8:7/6. Spielfilm: 2:0, 4:4, 6:8, 9:9, 11:12 – 14:14, 15:17, 17:17, 24:21, 25:25, 25:27.